Die Wahrheit tut weh

Schmerzlichst musste ich feststellen, dass das Leben nicht immer so abläuft wie man es sich erhofft. Es ist das Böse erwachen, aus einem Märchen. Das Verstehen, dass das Böses viel mehr macht und Raum in unseren Leben hat und bekommt, als wir uns vorstellen können.

Ist der Mensch doch immer wieder schockiert, dass seine Verdrängungstaktik nur für kurze Zeit bestehen kann. Da wo Gewalt, Leid und Tod sichtbar wird, ist man gezwungen hinzusehen.

Es ist enttäuschend zu erkennen, dass man Jahre lang an etwas festgehalten hat, dass nicht Wahrheit entsprach. Nicht im Geringsten.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, nicht wahr? Lieber schaut man Goliath in die Augen als so tun, als ob der Riese nicht da wäre?

Wenn wir verdrängen, dass Böse zu nennen, was Böse ist – dann stehen wir für die Lüge ein anstatt für die Wahrheit. Und mit der Zeit bersteht die Gefahr, dass das Böse, plötzlich für etwas Gutes und normale Befunden wird. Es wird immer wieder Momente in unseren Leben geben, wo wir entscheiden müssen, ob wir hinschauen oder wegschauen. Schaust du hin?

Ich hab hingeschaut, es brachte viel Schmerz, aber es war gleichzeitig eine Befreiung – die Möglichkeit etwas Gutes und Neues zu erschaffen.

Wenn mir vor paar Jahre jemand gesagt hätte, dass eine Trennung oder Scheidung immer Sünde ist, hätte ich ohne zu zögern mit Ja geantwortet. Doch Gott hat mich gelehrt, dass eine Trennung in manchen Fällen notwendig ist, um das noch zu retten, was noch zu retten ist. Ich will nicht sagen, dass es nicht Sünde ist, wenn Gott zwei Menschen füreinander bestimmt hat, aber ich glaube, dass auch nicht alle Menschen, mit dem wahren einzigen Partner verheiratet sind, für den Gott, für einen bestimmt hat.

Ich habe lange damit gehadert zu erkennen, dass Gott seine Kinder liebt und nicht will, dass diese in einer Ehe bleiben, die einen in vielen Ebenen zerstören kann. Zudem kann man nicht alles als Ehe bezeichnen, wenn es nicht wirklich Ehe war/ist.  Die Ehe soll ein sicherer Hafen sein und nicht ein Schlachtfeld – ein Ort wo liebe herrsch, wo Vertrauen und eine tiefe Freundschaft zu finden ist. Das Ziel in Christus zusammen zu wachsen und verbunden zu bleiben –  Dies wäre für mich eine biblische göttliche Ehe, wo das Wohl des Anderen immer höher steht, als sein Eigenes. Doch was wenn, das Wohl nur von einer Person ausgeht? Was wenn der Mensch der einem schützen müsste, wie ein Hirte seine Schafe, jedoch nur ein Dieb ist? Nicht Ehe ist gleich Ehe – Gott ist für biblische Ehen und darauf ist sein Segen.

Gott hat die Ehe erschaffen, als Symbol der Liebe Gottes zum Volk Israel – seine Braut.  Es gibt gewisse Regeln in einer Ehe, welche nicht überschritten werden dürfen, aus Liebe zum Partner, aber mehr aus Liebe und Ehrfurcht vor Gott. So wie Gott sein Bund zu Israel nie gebrochen hat, liegt es auch an uns ein Bund der Ehe nicht zu scheiden. Die Regeln welche ich damit meine, sind in der Bibel festgehalten  – sobald Gewalt oder Betrug im Spiel ist, gilt es ins Gebet zu gehen und Gott um Weisheit zu bitten.

Was bringt es denn, wenn man sich immer wieder für den Partner aufopfert, um zu erkennen, dass das einseitige Opfern nichts am Wesen des Partners ändert? Ein unnötiges Opfer? Sich aufopfern ist etwas sehr ehrenhaftes, Jesus hat es für uns alle am Kreuz getan, aber nur für die hat es Kraft, welche das Kreuz annehmen und anerkennen, die Kraft für eine wahrhaftige Umkehr.

Ich will nochmals klar betonen, dass ich es egoistisch finde, eine Ehe zu beenden, weil da angeblich keine Liebe mehr sein soll, denn Gott kann eine neue Liebe entflammen, jedoch opfert Gott nicht seine Kinder, an Menschen, welche sie nicht schätzen,  schützen und behüten können. Und dies sollten wir auch nicht tun. Unsere Herzen zu bewahren, sollte uns auch wichtig sein.

Hierzu kommt mir folgender Bibeltext in den Sinn:

Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen. (Mt 10,11) 

Heirate einen Menschen, der dich unterstütz in der Beziehung zu Gott zu wachsen, als gegen die Wahrheit in dir zu kämpfen. Wie die Fäulnis an einem Apfel auf andere Äpfel übertragen kann, kann sich auch das Böse wie Unglauben usw. an den Partner übertragen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass der Fokus in einer Ehe darauf liegt, sich immer wieder neu durch Gott zu reinigen und heiligen, damit die Gefahr nicht besteht, den Nächsten zu zerstören. Dies liegt in der Verantwortung der Eheleute, mit dem  Fundament Christus Jesus, nicht nur in Wort sondern auch in Tat.

Gott will seine Kinder vor verschiedene Formen von Gewalt beschützen. Sei es in einer Ehe oder in anderen Beziehungen. Er liebt seine Kinder und lässt sie nicht verkommen in einem Umfeld, der ihre Seele und den Glauben zerstören kann.